7.282 km von zu Hause entfernt

Schlagwort: Flughafen

Songea

Unterkunft, Songea, TZA // 18:00 Ortszeit

Zunächst einmal hat der Tag mit dem endgültigen Verschieben meines Fluges begeonnen. Also hatte ich genug Zeit um in Ruhe zu Frühstücken, erneut zu duschen, wer weiß wann sich die nächste Gelegenheit ergibt (goldrichtiger Gedanke wie sich später rausstellen wird), in Ruhe meinen Kram zu packen und dann entspannt zum Flughafen zu fahren. Frühstück ohne größere Komplikationen, duschen, packen und Check-Out ebenso, die Uber-App wies mir den gleichen rasanten Fahrer wie gestern zu und kurz später war ich am Julius Nyerere International Airport – Terminal 2. Übrigens konnte ich auf dieser Fahrt auch das Rätsel mit den Bussen klären: Das ungefähre Ziel ist an der Farbgebung des Busses zu erkennen, gar nicht mal so doof, es muss ja bedacht werden, dass bei weitem nicht die gesamte Bevölkerung lesen oder gar schreiben kann!

Der erste Check-In verlief problemlos, großen und kleinen Rucksack durch die Sicherheitskontrolle gebracht, dann den großen Rucksack aufgegeben und mit dem kleinen Rucksack weiter. Wieder Sicherheitskontrolle und dann warten. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass es keine gute Idee ist, von diesem Terminal aus etwas zerbrechliches aufzugeben. Das Band, auf welches das Aufgabegepäck gefeuert wird ist tatsächlich nur ca. 2 m lang und macht nichts anderes, als das liebevoll und sorgsam verschnürte Gepäck auf der anderen Seite der Mauer auf den Boden zu werfen. Dort findet es dann in der Regel ein Mitarbeiter welches eben jenes Gepäck auf einen Wagen wirft. Das weitere Verfahren mit dem Gepäck bleibt unklar.

Das Boarding unserer Dash-8 Q400 verlief problemlos und zügig, zu meiner Freude ware die Sitze überaus bequem und auf meinem Fensterplatz fand sich auch kein Sitznachbar ein. Das unbändige Dröhnen unserer Turboprop kündigte den Start an, problemlos. Die erste Stunde war auch deutlich ruhiger als gedacht, die letzten 20 Minuten umso turbulenter. Es schmiss die Maschine in der Luft umher, selbst die Damen der Cabin-Crew krallten sich mit Händen und Füßen an unserer Dash-8 fest. Man hörte Köpfe in den Seitenverkleidungen einrasten, leises Wimmern aus dem achternen Teil des Fliegers und der junge Mann neben mir wurde ganz blass. Einer meiner „special-anti-vomit-chewing-gums“ bewirkte Wunder, dass es sich um einen stinknormalen Kaugummi handelte sagte ich erst später. Die Landung (oder besser der Einschlag auf der Landebahn) beendeten das Abenteuer Air-Tanzania abrupt. Nach dem Aussteigen wurden wieder einmal die Pässe samt Visa kontrolliert, hier ist dafür nicht mehr nötig als ein zerfleddertes Notizbuch, ein Kugelschreiber und ein vollautomatisches Sturmgewehr der Gattung AK-47. Wenige Minuten später kam auch schon ein rumpelndes Quad-ähnliches Gefährt angerollt, auf der Ladefläche viel zu vieler Koffer und Taschen. Die Ausgabe des Gepäcks erfolgte ähnlich liebevoll wie am Flughafen Dar Es Salaam und so konnte ich nur knapp verhindern, dass mein Rucksack aus 2,5 Metern Höhe in den Staub und Dreck vor meinen Füßen geworfen wurde. Alles fein, alles da, alles ganz – soweit zum jetzigen Zeitpunkt ersichtlich.

Bei deutlich angenehmerem Wetter (26 Grad, es hat gerade aufgehört zu regnen) werde ich von Gift. dem Sekretär der Krankenhauses samt Taxi und Fahrer erwartet. Mein Gepäck wandert in den Kofferraum, das Taxi rollt los und er erklärt mir den Zeitplan: Erst Medikamente und Equipment fürs Krankenhaus kaufen, dann zum Geldautomaten, dann zum Hotel. Soweit so gut. Ich habe mich am Anfang erkundigt, was das Krankenhaus aktuell gut gebrauchen könnte, vor allem Geld wurde mir gesagt. Also hab ich etwas Geld zusammengekratzt und wir haben gemeinsam für dann insgesamt 500.000 TSH (ca. 200€) Material kaufen können. (Wer diesen Text liest, und sich denkt, es sei eine gute Sache etwas zu geben, der darf sich gerne bei mir melden!) Insgesamt konnten wir zwei gut gefüllte Kartons mit allerhand Dingen besorgen: Von Antibiotika über Aspirin, Blutentnahmeröhrchen samt Kanülen bis zu einem Blutzuckermessgerät. Insgesamt mussten wir hierfür drei Apotheken und einen weiteren Laden anfahren – Material zu besorgen ist hier absolut nicht einfach.

Zwischendurch ging es noch zu einem Geldautomaten. An der Funktionsuntüchtigkeit des selben konnte auch der Bankanstellte, mitsamt zwei Jungen Männern inclusive geschulterer Strumgewehre der wohl allseits beliebten Bauart „Kalaschnikow“, nichts ändern. Also nächster Geldautomat, dieser spuckte auch brav mein Geld aus. Ein weiterer Stop stellte der Busbahnhof dar, 15.000 TSH (ca. 6€) sollte das Ticket für die 170 km morgen früh kosten. Am Hotel angekommen verlangte der Taxifahrer 50.000 TSH (ca. 20€) für einen ganzen Nachmittag Herumfahrerei.

Das Hotel. Obwohl, das wäre eigentlich zu viel gesagt. Nennen wir es mal „Unterkunft“. Wahnwitzige 14.000 TSH (ca. 5,60€) wollte die nette für die Nacht haben. Ich habe auch schon in heruntergekommenen Buden gepennt, aber heute Nacht wird sicher spannend. Auch wenn ich gestern Nacht von irgendeinem Krabbelviech (keine Ahnung was es war, ca. 7 mm groß, ich konnte es gerade noch wegschnappen) in den Bauch gebissen wurde und es unglaublich heiß war, muss man dennoch sagen, dass das Hotel in Dar Es Salaam viel viel mehr den Begriff „Hotel“ verdient hat. Unten sind Bilder, auch im Vergleich zu Dar Es Salaam, viel mehr sagen muss ich nicht. Immerhin hab ich Strom und es ist günstig. Was soll’s.

An dieser Stelle wieder ein gut gemeinter Tipp: Wer in einen touristisch kaum entschlossenen Teil Afrikas reist, und zumindest ein wenig an europäische Verhältnisse gewohnt ist, dem schadet eine Rolle Toilettenpapier im Handgepäck auf keinen Fall!

Nach dem Beziehen meines Zimmers sollte es noch etwas Essbaren geben. Mir wurde vorgeschlagen, dass ich doch einfach mal die Straße hochlaufen solle, dort gäbe es allerhand. Gesagt – Getan. An der ersten Kochnische blieb ich stehen, ich fragte, was es alles gäbe und man bot mir diverses an. Irgendwann konnten wir uns auf einen Mix aus Ei, Salat, Fritten und Mango einigen. So richtig verstehen wollte man nicht, wieso ich kein Fleisch essen mag, mit etwas Überzeugungsarbeit lies man dann aber doch davon ab. Alsbald wurden mir zwei Teller gereicht, einer mit einem omeletteartigen Pfannengericht, dazu selbstgemachte Tomatensoße und der andere mit Mango, Salat und der mir wärmsten ans Herzen gelegten „special-sauce, little bit hot, little bit chili“. MERKE: Wenn dir hier „little bit“ angedreht wird, dann wird dir wirklich warm ums Herz. Mir wurde es. Ich tunkte nur ein Stück Mango in die Sauce und bekam Schweißausbrüche, Herzrasen, sicher einen hochroten Kopf und bestimmt entgleisten meine Gesichtszüge auch kurzzeitig. Mein Leid wurde erkannt, recht schnell kam eine junge Dame die mir eine sehr kalte Pepsi-Cola verkaufte. Dass Flüssigkeit wenig bringt, hätte ich wissen müssen, hab‘s aber vercheckt, halb abgezogen, noch mehr Schmerzen und dann in mein Omelette gebissen. Etwas gelindert wurde mein Schmerz schon, aber vom Geschmack meines Gerichts blieb leider nicht mehr so viel über. Auch hier wieder ein gut gemeinter Tipp: Wer nicht mit den Fingern essen mag, der sollte etwas Besteck bei sich haben, ich hab mir selten die Finger so versaut wie bei dem Verzehr meines Abendbrots.

Jetzt bin ich wieder im Hotel, gleich werde ich mein Bett beziehen, das Mosquitonetz ausfalten und mich dann hinlegen. Morgen früh geht‘s um 20 nach 6 schon los. Mal sehen, was mich heute Nacht so kneift, beißt oder sticht. Es wird spannend.

Gute Nacht.

Kleine technische Probleme

Im Hotel, Dar Es Salaam, TZA // 21:00 Ortszeit

Der heutige Tag fing mit einem ähnlichen Frühstück wie gestern an, zusätzlich bekam ich noch eine Süßkartoffel. Zumindest sagte man mir, dass es eine Süßkartoffel wäre, allerdings sah diese gänzlich anders aus als erwartet. Geschmacklich war diese leider wenig überzeugend – eine Mischung aus purer Stärke und super mehliger Konsistenz, dennoch drückte ich die Kartoffel runter, sättigend war sie allemal. Kurz darauf ging’s dann in mein Zimmer, irgendetwas ist mir nicht so gut bekommen beim Frühstück, aber egal. Ne halbe Stunde später war wieder alles gut.

Nach dem Frühstück wollte ich dann online für meinen Flug morgen nach Songea einchecken. Die passende E-Mail wurde schnell gefunden, doch leider war der Check-In trotz vielversprechender Betreffzeile („Check-In opened“) nicht möglich. Meine Buchungsnummer gäbe es wohl auch nicht laut System. Da ich allerdings schon ein E-Ticket ohne Check-In zu Hause ausgedruckt hatte, der Flug bezahlt und fest geplant ist, entschloss ich mich zum Flughafen zu fahren um dort direkt nachzufragen – weit ist es ohnehin nicht. Also E-Ticket eingepackt, Reisepass mitgenommen und die Uber-App am Handy gezückt – wenige Minuten später fuhr auch schon mein knatterndes Bajaji vor. Kaum mehr verwundert über riskante Überholmaneuver mehrerer Lastwagen mit großer Aufschrift „DANGER“, holprigen Abkürzungen durch den Straßengraben oder das Überqueren von Gleisen auf denen erst einmal spielende Kinder aufgescheucht werden mussten ging’s ab zum Flughafen.

Am Terminal 2 angekommen stellte ich mich selbstverständlich zunächst in der falschen Schlage an, am Schalter wurde ich nur verdutzt angeschaut wieso ich selbst fliegen wollen würde – im Nachhinein wurde mir mein Fehler bewusst, riesige Lettern „ONLY CARGO“ gaben den passenden Hinweis. In der richtigen Schlange konnte mir dann schnell geholfen werden. Ja, mein Ticket ist gültig. Nein, der Check-In öffnet erst zwei Stunden vor Abflug. Zugleich glücklich, dass ich morgen weiterkomme, als auch verwundert über die Betreffzeile der E-Mail, beschloss ich den Flughafen noch etwas genauer zu erkunden.

Die Unterschiede zwischen Terminal 2 und 3 sind immens. Terminal 2 ist ausschließlich der Sicherheitsbereich Indoor, der Rest ist Outdoor unter einer Art Vordach, der Wartebereich ist winzig und die Sicherheitskontrolle besteht aus einem Röntgengerät. Ich denke mir, der Flughafen Hahn ist im Vergleich hierzu riesig. 350 Meter weiter befindet sich das neue Terminal 3. Hier werden, im Vergleich zu Termine 2, die internationalen Flüge abgewickelt. Der Departure-Bereich besteht allerdings auch hier vollständig aus Indoor-Sicherheitsbereich, der Arrival-Bereich war leider nicht zu betreten. Ein Uniformierter wies mich mehr oder minder freundlich hin, dass man hier nicht hin dürfe. Die Auslastung dieses riesigen Gebäudes erinnerte mich allerdings wieder stark an den vertrauten Flughafen Hahn.

Mit Snack im Bauch stiefelte ich los um ein Bajaji zu bestellen. Leider lässt es die Uber-App nicht zu, ein Bajaji auf dem Gelände zu ordern. Kaum bin ich in der Nähe der Grenze werde ich von mindestens 15 Fahrern angesprochen, ob ich einen Transfer bräuchte. Den freundlichsten suchte ich mir aus, es wurde sich auf einen Preis geeinigt und dann sprintete er los. Folgen musste ich irgendwie, ich würde ihn nie mehr finden. Problem: Die sechs-spurige Straße inclusive vier Abbiegespuren, zwei Einmündungen zum Flughafen, zwei zur Tankstelle und einer zu einer weniger als befahrbar einzustufenden Straße auf der Gegenseite. Da auf sechs Spuren locker zehn Fahrzeuge nebeneinander, kreuz und quer und sowieso ohne die Beachtung eines einzigen Verkehrszeichens fahren, war das Queren durchaus spannend, aber ohne Verluste etwaiger Körperteile oder größerer Mengen Blut gut machbar.

Im Hotel erst duschen, dann lesen. Dies Hitze macht mich fertig. Vor allem heute, 38 Grad. Durch den Stand der Sonne im Zenith ist auch Schatten kaum zu finden. Die Freude über meinen Deckenventilator hielt leider nicht besonders lange an. Nach kurzer Zeit viel der Strom aus, nach wenigen Minuten war er dann wieder da. Seit dem funktioniert das WLAN zwar kaum mehr aber immerhin geht der Ventilator. Die Freude hielt leider nicht besonders lange, nach einer halben Stunde fiel der Strom wieder aus, nach 45 Minuten ohne hörte man das Starten eines größeren Dieselmotors, einen Augenblick bewegte sich der Ventilator auch wieder. Mehrere Stunden unter Dieselbetrieb zogen ins Land, mittlerweile ist aber alles wieder gut. Nur WLAN gibts immer noch keins. Gerade eben funkte es gewaltig in einer Steckdose.

In diesem Moment habe ich eine Nachricht bekommen, dass mein Flug morgen von 9:30 auf 13:05 verschoben wurde. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dem Frieden trauen soll, immerhin kamen in den letzten Tagen mehrere solcher Mails. Früh genug am Flughafen zu sein kann sicher nichts schaden.

Für heute genug geschrieben, ich lege mich gleich ins Bett, wer weiß wann ich morgen auch wirklich ankomme. Bis dahin.

Gute Nacht.

Ankunft in Tanzania

im Hotel, Dar Es Salaam, TZA // 01:45 Ortszeit

Erst mal ein einziges Wort zum Wetter: klebrig. Warm mit 25°, durch 88% Feuchte gefühlt wie 28° und das mitten in der Nacht. Keine Ahnung wie ich das überleben soll…

Der Flug verlief zumindest bis zum Boarding reibungslos. Kurz vor Abflug meldete sich der Kapitän, dass wohl ein Netz im Belly kaputt wäre und man jetzt erst reparieren würde. Egal, ich sitze ja warm und trocken. Nachdem die ganze Nummer wieder heile war und wir mitsamt dem Enteisen schon 41 Minuten Verspätung gesammelt haben ging’s dann auf in die Luft. Recht schnell wurde die erste warme Mahlzeit gereicht (Penne al Forno), welche mich in zweierlei Hinsicht positiv überraschte: Einerseits war es wirklich lecker und andererseits hat sie mir nicht auf den Bauch geschlagen. Sehr gut. Nach dem Essen wird natürlich erst mal ein Nickerchen gemacht…

Minimale Turbulenzen holen mich aus dem Land der Träume zurück und ich finde mich wieder in einem einigermaßen bequemen Economy-Class-Sitz irgendwo über Süd-Europa. Zu meiner (und den Menschen am anderen Ende ihres Endgeräts) Freude gibt es ein kostenloses WLAN an Bord. WhatsApp geht, Signal nur mäßig, der Rest kostet extra. Also zuerst lesen, dann einen Film reinziehen und schau an: Ne zweite warme Mahlzeit gibts auch noch. Verrückt. Auch diese erfüllt beide der oben erwähnten Kriterien. Total verrückt.

Für das obligate Nickerchen ist leider keine Zeit, wir sind schon im Landeanflug auf Zanzibar. Die Landung verlief sehr sanft, ca. 90% der Mitreisenden steigen aus und es kommen erst mal keine neuen Reisenden hinzu. Nein. Es kommt eine Putzkolonne reingestürmt, es wird hier und da geputzt, gesaugt, Müll weggeräumt und Decken eingesammelt. Dass das alles während des laufenden Betriebs geschieht wundert mich zwar ein wenig, aber was soll’s. Ich sitze ja warm und trocken.

Kurz drauf kommen auch die anderen Reisenden, der Flieger ist wieder brechend voll, wir rollen los und kurz drauf heben wir ab in Richtung Dar Es Salaam.

Wenige Minuten später taucht die Stadt schon unter uns auf. Im Vergleich zu europäischen Städten fallen zwei Dinge sofort auf: Viel mehr LED und viel weniger Struktur zu erkennen.

Landung? Problemlos, aber der Runway ist wohl was schlechter. Auf zur Parkposition, die Anschnallsymbole erloschen, Gurt auf, Rucksack holen, raus, Auch wenn der Flieger direkt mit dem Gebäude verbunden ist drückt die Hitze direkt. Ich denke mir direkt, dass es wohl recht unangenehm für mich wird, der den deutschen Sommer bei 22° schon fast zu warm findet, Wieso bin ich eigentlich nochmal hier?

Passkontrolle und Visum waren in 5 Minuten erledigt, Gepäck abholen ebenso. Im Terminal werde ich von Weston erwartet, ein sehr freundlicher Mann. Zuerst gehen wir zum Geldautomaten, dort zieh ich 400.000,00 Tanzania-Schilling, der Automat wirft mir 40 Scheine mittelmäßiger Qualität über und ich bin 162,49€ ärmer. Kurz drauf noch fix ne SIM-Karte besorgt (24,1GB für 60.000,00 TZS oder knapp 25€) und dann ab zum Auto.

An dieser Stelle möchte ich kurz erwähnen, dass ich unter meiner alten Handynummer weiterhin über WhatsApp, Signal, FaceTime, Telegram und co. erreichbar bleibe,

Am Parkplatz wollte ich dann natürlich auch erst mal auf der falschen Seite einsteigen, aber ich bin ja auch müde und von Hitze gequält, also verzeih ich mir meinen Fehler. Weston fährt wirklich langsam und bedacht, mir wird auch schnell klar wieso. An dieser Stelle möchte ich einmal das Auswärtige Amt zitieren:

Es herrscht Linksverkehr. Der Zustand der Straßen ist meist recht gut, in abgelegenen Gegenden weniger und dort gibt es schwere Schlaglöcher. Das Fahren auf Schnellstraßen stellt aufgrund ungewohnter und sehr unterschiedlicher Fahrstile eine Herausforderung dar.

Es gibt häufig schwere Verkehrsunfälle. In der letzten Zeit häufen sich auch schwere Busunglücke auf den Schnellstraßen in Tansania.

https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/tansaniasicherheit/208662#content_3

Wenn man jetzt noch „Schnellstraßen“ durch „überall“ ersetzt dann müsste ein Schuh draus werden. Auf 10 Minuten Fahrt habe ich einen Busunfall gesehen, unzählige riskante Überholmanöver mit allenmöglichen fahrbaren Untersätzen, strandende Hunde und so schweren Schlaglöcher wie sie es noch nicht mal im Kreis Birkenfeld gibt. Und das alles nur 10 Minuten vom Flughafen entfernt

Ich sitze jetzt in meinem Hotel für die nächsten 3 Nächte. 150.000,00 TZS (oder 60,95€) kostet mich der Spaß, morgen holt mich Weston ab und wir gehen in die Innenstadt. Ich leg mich jetzt mal schlafen, naja egal. Ich liege ja (sehr) warm und (nicht mehr ganz so) trocken.

Gute Nacht.

Amsterdam und Flug

Schiphol, Amsterdam, NL // 09:00 Uhr

Der Flug war ruhig, viel mitbekommen habe ich nicht. Abgehoben, eingeschlafen, gelandet. Alles in allem unspektakulär, gesehen hätte man ohnehin sowieso nichts.


Man glaubt es kaum, aber hier gibt es auch Geldautomaten an denen man US-Dollar bekommt. Verrückt, was?

Kurz einen Kaffee besorgt und ab zum Gate, jetzt sitze ich hier und langweile mich ein wenig bis das Boarding beginnt. Abflug soll dann um 10:15 Uhr sein, mit Zwischenhalt auf Zanzibar sollte ich dann gegen 23:00 in Dar Es Salaam ankommen. Mal schauen wie‘s wird.

Frankfurt

Wecker um 1, Abfahrt halb 2, um 4 in Frankfurt. Erst den großen Rucksack abgegeben – problemlos. Dann beginnt die Odyssee. Aufgabe: US-Dollar besorgen. Man sollte meinen, sowas wäre am größten deutschen Flughafen Problem möglich, wer auch der Annahme ist täuscht sich leider gewaltig. Keine Reisebank hat geöffnet vor 6, alle Geldautomaten mit Fremdwährungen haben „diese Währung aktuell leider nicht vorrätig“ und das weder in Terminal 1 noch 2. Egal.

Der Security Check-In ruft. Wenn man jetzt als absoluter „Vielflieger“ diverse Dinge beachten würde, dann würde man sicher auch nicht nochmal gefilzt werden. Wenn.

Es ist 20 vor 7, das Boarding ist vorbei und wir sollten anfangen zu rollen. In Amsterdam müsste ich dann wirklich auch Dollar besorgen, ob‘s funktioniert? Keime Ahnung, aber wir werden sehen.

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