7.282 km von zu Hause entfernt

Schlagwort: Mto wa Mbu

Ngorongoro Crater

KL561, über den Wolken, Planet Erde // 0500 UTC

Bin mittlerweile gelandet und gut zu Hause angekommen, der letzte Beitrag hat schon Bilder bekommen und die letzte Woche folgte die Tage. Bis dahin viel Spaß beim Lesen!

Aufstehen

Mein Handydisplay war das einzige, was an diesem Morgen leuchtete. Der Rest: dunkel. Stromausfall! Aber was soll’s, ich bin ja dran gewöhnt, mir macht‘s schon seit langem nichts mehr aus. Eine doofe Folge: Natürlich laden Handy und Tablet nicht, sie haben auch kaum was an Ladung dazubekommen. Also muss der Strom ziemlich schnell, quasi direkt nachdem ich eingeschlafen bin, ausgefallen sein. Hoffentlich hat der Landcruiser heute eine funktionierende Steckdose, das ist ja nicht so gesagt. Gestern und vorgestern wäre es eher problematisch geworden. Es hat auch richtig heftig geregnet, kein wunder, dass der Strom weg ist. Fast schon Liulianer Verhältnisse in Mto wa Mbu.

Und noch mehr Liuli hier. Die Dusche ist, wie soll es anders sein, bei einem Duschkopf der Strom zum Wasser erwärmen braucht, natürlich kalt. Dunkel ist es auch noch, es kommen richtig nostalgische Gefühle hoch. Ich muss unwillkürlich an die Familie aus den Staaten im Nachbarzimmer denken. Die sind ja vorgestern im Geländewagen ohne Strom kaum ausgekommen, wie wird es ihnen heute morgen gehen? Dunkel. Kalt. Ohne Strom. Es bleibt spannend.

Frühstück

Das gleiche wie am Vortag, dieses mal nur für mich alleine gedeckt. Dazu stehen noch überall kleine batteriebetriebene Leuchten, man ist auf den Powercut vorbereitet. Alles tiptop. Apropos „Tip“: Einer der Kellner (oder Küchenangestellten?) kam nach dem Frühstück, fragte ob es lecker wäre (ja, das war es!) und bat mich um einen kleinen Tip, also ein Trinkgeld. Die Jungs und Mädels waren wirklich sehr zuvorkommend, also in der Hosentasche gekramt, 5.000 TSH, was ungefähr 2 € entspricht, gefunden und dem überglücklichen jungen Mann in die Hand gedrückt. Es wurde sich bedankt, abgedeckt und ich konnte in Ruhe meinen Kaffee trinken. Von den Amis immer noch keine Spur, obwohl die Abfahrt für jede Safari zwischen halb acht und halb neun sein sollte. Aber vielleicht ist amerikanische Pünktlichkeit mit Afrikanischer vergleichbar.

Abfahrt

Eigentlich für halb acht geplant. Mit pünktlichem Eintreffen des Fahrers habe ich selbstverständlich nicht gerechnet, also bin ich erst mal in aller Ruhe zu meinem Zimmer, nochmal kurz auf Toilette, hab mein Zeug geholt und dann um zehn nach acht, oder vielleicht noch was später, wieder in den Aufenthalts- und Essensbereich. Alleine. Ohne Fahrer. Hab ich‘s doch gewusst! Ich muss nur aufpassen, dass ich dieses Gefühl von Pünktlichkeit nicht auf Deutschland adaptiere, könnte durchaus schwierig werden.

Mit einer Verspätung von 45 Minuten rollte mein Wagen vor. Wieso es länger gedauert hat sollte mir wenige Minuten später klar werden. Mein Kram wurde eingeladen, ich setzte mich auf den vordersten Platz im hinteren Wagenteil – von dort aus kann man meiner Meinung nach am besten sehen – und die Fahrt ging los. 

Auf der Straße: Überschwemmung. Überall. Die Hauptstraßen sind, trotz der großen und tiefen Gräben links und rechts, komplett überschwemmt. Bis zur Radnarbe fahren wir eigentlich immer durch die braune Brühe, keine Chance darunter zu sehen. Wie hier noch Bajajis fahren können, ein Rätsel. Hier zeigt sich auch wieder, wie wichtig Ortskunde ist: Die super tiefen Gräben sind natürlich nicht mehr zu erkennen. Wie auch? Alles unter einem Spiegel bräunlich-schlammiger, schwappender Brühe begraben. Nichts desto trotz muss ja von der Fahrbahn auf die Wege daneben gefahren werden. Dazu gibt es oftmals, wenn auch wenig vertrauenswürdige Brücken, bei denen ich bei Tageslicht und ohne Wasser ein wenig mehr Bauchschmerzen bekommen. Wer hier in der aktuellen Situation mit seinem Bajaji oder Boda-Boda drüberheizt, der ist sich seiner Sache entweder extrem sicher oder lebensmüde. Aber nichts dazwischen.

Weitere Mitfahrer:innen

Ich habe schon viele schlechte Straßen in diesem Land gesehen, aber so schlimm wie der Weg, zum anderen Camp, war sicher keine. Rosselhalde oder Geröllpiste würde es viel besser treffen, aber „Weg“ oder gar „Straße“ sind echt weit weg von der Realität. Hingequält, eine Bauern und Jungen mitsamt deren Ziegen weggehupt und am anderen Camp vorgefahren. Wir werden schon erwartet.

Über die Piste, die seit dem Hinweg nicht merklich besser wurde, ab zur Straße, tatsächlich mit festem Unterbau und zu allem Überfluss noch asphaltiert, welche uns auf direktem Weg zum Nationalpark „Ngorongoro Crater“ führen sollte. 

Rand

Unser erster Zwischenhalt war an einem Aussichtspunkt am Rand des Kraters. Hier oben ist’s dann doch recht kühl gewesen, immerhin waren wir auf über 2.200 Metern. Der Blick in den Krater war beeindruckend: gute 20 Kilometer Durchmesser, die Ränder über 500 Meter hoch und ziemlich steil, übrigens sogar so steil, dass es keine Giraffen im Krater gibt, sie schaffen es nicht, den Abhang nach unten zu gehen. Ansonsten fiel mir nur eine weitere fehlende Radmutter auf, aber nimmt man hier nicht so genau. Nach einer halben Stunde Aufenthalt, aussteigen und Bildern schießen, fuhren wir weiter zur Kraterabfahrt.

Um halb 12 erreichten wir die letzte Kontrollstelle, wir öffneten das Dach und fuhren in den Krater ein.

Im Krater

Wir brauchten gut 15 bis 20 Minuten, nur um am Rand nach unten zu fahren. Die Straße nach unten war tatsächlich noch recht gut, zugegebenermaßen wäre alles andere auch etwas unverantwortlich, immerhin fahren hier Unmengen an Touristen Fahrzeug an Fahrzeug tagtäglich in den Nationalpark ein. Außerdem ist Regenzeit, wie es bei dem Schlamm anderweitig funktionieren sollte? Vermutlich gar nicht.

Unten angekommen hörte die gute Straße natürlich auf. Alles fühlte sich etwas mehr nach Off-Road an, aber ich mag’s echt gern. Dummerweise wird die Handschrift, mit der ich mein Notizbuch führe, durch das Gewackel nicht unbedingt besser. Aber ich bin ja Hieroglyphen gewohnt.

Begrüßt wurden wir von ein paar Büffeln fernab begrüßt. Also Nummer eins der Big Five mal abhaken. Vielleicht bekomme ich ja hier alle fünf zusammen. Mal sehen. Ein weiteres großes, graues Tier zog meinen Blick auf sich: Ist es eine Kuh? Irgendwie nicht. Ist aber auch keine Antilope. Es schaut irgendwie total zerzaust aus, könnte aber auch genauso gut eine entscheidende Rolle in einem halbguten Horrorfilm spielen, oder einfach auf dem Artwork eines Black-Metal-Albums zu sehen sein. Beim Nähern erklärte uns Stewart, dass es sich um Wildebeest handelt, ich könnte mit dem Namen natürlich gar nix anfangen, mir lag der Deutsche aber auf der Zunge. Half nix, Handy raus, gegoogelt: Gnus. Es handelte sich um Gnus. Ehrlicherweise dachte ich, dass sie etwas weniger gruselig ausschauen, aber dennoch sehr spannend. Zugegebenermaßen taten sie aber nichts, als stehend zu kauen. Oder liegend zu kauen. Oder sich hinzulegen. Aber ich habe nicht gesehen, dass eines dieser Tiere auch nur einen Schritt macht. Scheinbar recht gemütlich. Außerdem sah ich ein paar riesige Antilopen. Also wirklich riesig. Wer, so wie ich, dachte, dass Antilopen immer was vom deutschen Reh haben, der irrt. Diese Antilope hatte mehr was von einem Zwanzigjährigen, der seinen Frust im Fitnessstudio mit etwas zu vielen Anabolika ertränkt. Ich meine, Stewart sagte was von „Elenantilope“, aber ich bin mir nicht mehr 100 Prozent sicher. Natürlich gab’s auch hier noch die „normalen, reh-igen“ Antilopen, die man sich normalerweise vorstellt. Zebras sowieso in Unmengen.

Stewart stoppte. Ich habs im ernsten Moment gar nicht gesehen, aber links im Gras, da lag ein männlicher Löwe, schaute sich ein wenig um. Nummer zwei der Big Five abgehakt. Etwas weiter vergnügte sich ein weibliches Exemplar mit dem Zerfleischen einer, nicht mehr ganz so lebendigen, Antilope. Muss scheinbar geschmeckt haben, zumindest haute sie gut rein, und der gesamte Kopf war komplett triefend in Blut getränkt. Die Schakale, welche sicher auch gerne was gehabt hätten, die mussten sich erst mal hinten anstellen, zu ihrem Pech tauchte eine zweite Löwin auf, die sich sicher auch an den guten Stellen labte. Auf der anderen Seite unseres Autos sahen wir noch andere Raubtiere, welche auch deutlich größer und stimmiger waren, als ich dachte. Hyänen. Total verrückt, diesen Tieren möchte ich nicht unbedingt alleine begegnen.

Nummer drei und vier auf der Liste der Big Five folgten nur wenige Minuten später. Am Horizont war eine große Elefantenherde zu sehen. Ja, Elefanten hab ich ja schon viele, aber natürlich nie genug, gesehen. Unser Guide meinte dann, dass wir Glück hätten. In Mitten der Herde würde sich ein Nashorn, also meine Nummer vier, bewegen. Alle brauchten einen Moment, um das Tier auszumachen. Im Endeffekt war es ein grauer niedriger Klops, der sich in einiger Entfernung bewegte, inmitten vieler anderer grauer, etwas höherer Klopse. Mit geschärftem Blick konnte ich dann sogar ein zweites entdecken. Wenn man den offiziellen Angaben trauen mag, hab ich somit ca. acht Prozent der Nashörner gesehen. Es ist allerdings nicht wahrscheinlich, dass die tansanischen Behörden die richtigen Zahlen an die Öffentlichkeit geben. Nicht aus Geheimniskrämerei, tatsächlich um diese seltenen Tiere zu schützen.

Und hier noch zwei Bilder, die sonst nirgends Platz hatten:

Pause

Pause im Auto, zumindest ist dies ratsam, sofern man seine Lunchbox nicht geklaut bekommen möchte. Nicht von Affen, hier sind die Adler das größere Problem. Also im Auto bleiben und dort mal gemütlich essen. Der Parkplatz ist direkt an einem kleinen See, oder eher Tümpel, gelegen. Schön anzusehen, allerdings fragte ich mich, wie viele tödliche Tiere wohl darin leben würden. Nachdem ich auf Toilette war, wurde mir dir Frage mit: „Zumindest Nilpferde“ beantwortet. Denkst dir nix, gehst auf Klo, in der Zwischenzeit tauchen Hippos aus dem Wasser auf, und tauchen natürlich sofort wieder ab, wenn du auch nur die geringste Chance hättest, sie zu sehen. Doof gelaufen, aber hab ja viele anderen tolle Tiere gesehen.

Nach der Pause

Andere Tiere gab’s nach der Pause nicht zu sehen. Schade. Also konnte ich meine Big Five nicht vollmachen, Nummer fünf, in meinem Fall der Leopard, der fehlt. Aber alles nicht so schlimm, ich hab echt tolle Tiere, und eine wunderschöne Landschaft gesehen. Stewart prügelte unseren Geländewagen weiterhin durch den Krater, deutlich unsanfter als noch vor der Pause. Nach 45 Minuten afrikanischer Massage ging’s aus dem Krater nach oben. Wenn alle anderen Safarifahrzeuge vor einem stehen bleiben, dann bedeutet dies normalerweise, dass Touris irgendwas entdeckt haben und am geiern sind. Diese Attraktion konnte man tatsächlich kaum übersehen. Wäre auch schlecht gewesen, ein Wildunfall mit diesem Tier geht normalerweise 1:0 für es aus. Am Wegesrand lagen einfach mal so zwei Büffel. Ich hab sie nie aus dieser Nähe gesehen. Absolut krass, die Viecher sind schon riesig, kein Wunder, dass jedes Jahr Einige durch Büffelangriffe versterben.

Der Pavian

Normalerweise fährt man durch das Main-Gate des Nationalparks nicht nur in diesen ein, man verlässt ihn auch durch ebendieses. Diese Regel wurde ohne Ausnahme hier angewendet. Eine andere Regel, welche normalerweise ausnahmslos beachtet werden sollte ist, dass an diesem Gate das Dach des Toyota zu schließen ist. Hier gibt’s Unmengen an Pavianen, und da Paviane nicht dumm sind, wissen diese, dass es in diesen Toyota Lunchboxen gibt. Wenn man allerdings das Dach nicht schließt, dann erkennt der Pavian es. Dann kann der Führer noch so viel rufen: „Close the roof!! He is coming!! Close it!! In the back!!“, wenn die Mechanik am Dach klemmt, dann kommt der Pavian. Ins Auto. Und sucht nach Lunchboxen. Nun saß der gute Herr Pavian auf dem Schoß von einem der Jungs aus Österreich. Wenn man von einem Pavian angefaucht wird, dann sollte man dem Pavian geben was er will. Oder jemand anderes sollte was Essbares rauswerfen, in der Hoffnung er sieht es und rennt hinterher. Wer sich fragt, ob es nicht vielleicht eine gute Idee wäre, dem Pavian im Affekt ins Gesicht zu hauen, dem sei hier die Antwort gegeben: Nein. Paviane sind hart im nehmen, und wehren sich. Meistens beißenderweise. Ist ja nicht so, dass ich morgens noch zu Affenbissen gefragt wurde, ob sie gefährlich wären oder so. Naja der Biss an sich nicht, aber die Infektion auf jeden Fall. Da unser Mitfahrer mit dem Biss Bekanntschaft machen musste, aber die Infektion gerne da bleiben kann wo sie herkam, wurde ich auf den Plan gerufen. „Niklaaaaaas, hast du da ggf. was für dabei??“. Dieser Satz funktioniert scheinbar auf der ganzen Erde, aber egal. Erst mal in Wunddesinfektion getränkt, bluten lassen und wieder desinfiziert. Gut gemeinter Tipp an dieser Stelle: Bitte gegen Tollwut impfen lassen, und bei einem Tierbiss die Blutung nicht stoppen. Wenn es natürlich ein so großes Loch ist, dass eine Kuh daraus Blut saufen könnte, dann bitte zuerst die Blutung stoppen, dann ist die Wundinfektion aber auch nicht das primäre Problem. Bei kleineren Wunden gerne ein wenig mehr bluten lassen. Aber zurück in die Situation: Kollege Pavian Biss einmal kräftig in den Arm seines Kontrahenten, sprang quer durch die Karre, suchte selektiv nach einer Lunchbox, schnappte sich eine und verließ das Fahrzeug wieder postwendend. Schlaues Kerlchen. Da es keinerlei Anzeichen für Tollwut gab, verzichteten wir auf das Suchen von Simultanimpfungen, welche es vermutlich sowieso nur in Nairobi geben würde. Kollege Pavianschläger hatte dummerweise seinen Reisepass verloren, also fiel Kenia so oder so raus. Um die antibiotische Therapie sollte sich dennoch gekümmert werden, am besten so schnell wie irgendwie möglich, aber das ist hier tatsächlich kein Problem. Dank meiner kompetenten Hilfe aus Deutschland wusste ich wenig später, dass bei Affenbissen die gleiche Antibiose wie bei Menschen- oder Hundebissen eingesetzt wird. Rezeptieren? Easy! Man nehme einen zerknitterten Zettel, reiße ihn ein wenig ein, so dass er möglichst unliebsam behandelt aussieht. Dann schreibt man darauf die Antibiose samt Dauer und Häufigkeit pro Tag, zerknüllt den Zettel wieder und gibt ihn so an seinen Patienten. Hätte ich das „Rezept“ auf einen schönen, glatten Zettel geschrieben, dann hätte keine Apotheke geglaubt, dass es sich um ein echtes Rezept handeln würde. So konnten die Tabletten noch am gleichen Abend besorgt werden, absolut problemlos und ohne Nachfragen.

Pause

Viertel vor fünf wars, Stewart hielt an, faselte was von kostenlosem Kaffee und hielt auf dem Weg Richtung Arusha an der Straße an. Ein großer Souvenierladen und ein Café erwarteten uns dort. Erst nochmal nach dem Pavianarm geschaut, alles gut, dann zum Café. Einen Kaffee bestellt, und die Rechnung bekommen. Aber Moment, da stimmt doch was nicht: Hieß es nicht „kostenloser Kaffee“? Ja, hieß es, aber nur noch für den Fahrer. Also eine Masche um die Guides dazu zu bewegen anzuhalten. Deshalb sagte Stewart wohl auch, dass wir da nichts kaufen müssten. Doof gelaufen. Immerhin wurde mir mein Kaffee, wohl als Lohn für die Pavianaktion, gezahlt. Danke!, aber ich hab’s auch so gerne gemacht.

Unser Grieche hörte nicht auf Stewart, er kaufte etwas. Wurde dabei leider böse über den Tisch gezogen. Er wollte einen kleinen Stein aus Tanzanite kaufen. War mit 210 TSH ausgezeichnet, konnte aber nur mit Karte gezahlt werden. Also nehmen, zum Tresen, Karte ins Gerät, 210 USD abgebucht bekommen. Das ist das 2.339-fache. Er hat’s gemerkt, und wohl seine Bank kontaktiert. Ob er das Geld wieder bekommt steht allerdings in den Sternen.

Arusha

Die Fahrt dorthin verlief gewohnt wild. Überholmanöver, für die man in Deutschland sicher nicht ohne einem Jahr Fahrverbot mit anschließender MPU davonkommt, Männern, die auf vollgeladenen LKW mitfahren, unbeleuchteten Fahrzeugen bei absoluter Dunkelheit usw. Mittlerweile alles normal.

Jimmy war schon dabei meine Rückfahrt nach Moshi zu organisieren, vermutlich mit dem Bus, als mich eine freudige Nachricht erreichte: Elias, der andere Österreicher, ohne Biss, und seine Schwester müssen auch nach Moshi und haben über Bolt bereits einen Fahrer bestellt. Natürlich würden sie mich auch mitnehmen, Kohle dann durch drei. Perfekt!

In Arusha setzte uns Stewart an einem Supermarkt ab. Ja, einem echten Supermarkt. Ich war begeistert! Seit sechs Wochen eine solche Institution nicht mehr von innen gesehen. Also schnell rein, ich fühlte mich wie im Paradies! Es gab Zahncreme, Brot und sogar Käse! Also erst mal ein wenig eingekauft, natürlich auch einen dicken Block Käse, er schmeckte wundervoll. Alles besser als die Reisbällchen aus Liuli. Es fühlte sich wirklich verrückt an. Vor „Shoppers“ befand sich auch noch ein Pizza-Hut. Ja, ich weiß, Fast Food und so, aber mal fragen wie lange es dauert kann nicht schaden. Leider hätte es fast ne halbe Stunde gedauert, unser Fahrer sollte aber in zehn Minuten da sein. Also keine Pizza. Hätte ich gewusst, dass Paulo, unser Fahrer, auch noch gemütlich ne halbe Stunde einkauft, dann hätte ich die Pizza gegessen. Aber ich hatte ja Käse und Brot, also alles entspannt!

Ich schlief erst mal ne Runde im Auto, auch wenn ich meinen Pulli ausziehen musste, auf den Kunsterlederimitat-Sitzen schwitze ich wie ein Schwein. Die Fahrt dauerte sowieso ewig, durch den Verkehr brauchten wir über das doppelte, also über zwei Stunden von Arusha zurück nach Moshi. Überholmanöver, fehlendes Licht… Ihr kennt es.

In Moshi wach geworden, schon am Hotel „Rose Home“ zurück. Natürlich vergessen Jimmy zu schreiben, ob er ein Zimmer organisiert hat. Aber das Hotel ist sowieso nicht so gut besucht, also war es auch so kein Problem. Die Dame des Hauses öffnete etwas verschlafen das Tor, führte mich in das Zimmer, welches ich am Sonntag morgen verlies und ging direkt wieder ins Bett. Mit Elias tauschte ich noch Nummern aus und wir verabredeten uns für den nächsten Morgen.

Das war’s mit Safari. Es war wirklich wunderschön, ich habe viel gesehen, und das Geld war’s auf jeden Fall wert. Ganz viele Bilder folgen hier, in dem letzten Eintrag gibt’s jetzt auch welche! Da noch eine Woche, und ungefähr 100 Seiten im Notizbuch fehlen, wird es die Tage noch ein paar Einträge geben. Auch wenn Niklas nicht mehr in Afrika ist, dann kann er noch von Afrika schreiben, einige kuriose Dinge sind auf jeden Fall zu berichten. Also stay tuned!

Lake Manyara

Im Zug Richtung Dar es Salaam, irgendwo, TZA // 15:00 Ortszeit

Anmerkung: Bilder gibt‘s leider erst die Tage. Ich hab mal WLAN, ist aber super lahm und mein Datenvolumen ist bald aufgebraucht. Aber ich bin ja auch bald zu Hause, dann findet ihr hier ganz viele Bilder von süßen Tieren. Natürlich bekommt ihr dann eine Info, entweder hier, oder über den Newsletter.

Aufstehen

Ich bin als Erster wach. Um halb acht ist Frühstück, vorher noch duschen, Kram packen, vor Jay wachsein. Braucht alles seine Zeit. Im Bad unter die Dusche. Ohwei, ich seh den selben Duschkopf wie schon in Moshi, allerdings fehlt der zugehörige Schalter. Gestern Abend hat die Dame doch gesagt, dass wir erst Bescheid geben müssen, bevor wir warm duschen wollen, dann würde man alles einschalten. Nicht bescheid gesagt, kein warmes Wasser. Aber auch keine Verbrennungen. Also alles sehr gut. Unter der Dusche wurde das Wasser wider Erwarten warm. Aber nur warm, angenehm warm. Mental stellte ich mich schon auf Verbrühungen und die Unmöglichkeit zu duschen ein, aber alles war fein. Sehr angenehm. 

Eine halbe Stunde später steht auch Jay auf. Der Schlaf hängt ihm noch sichtlich in den Augen, extrem wortkarg, geht ohne mit der verklebten Wimper zu Zucken ins Bad. Auch hier: Duschgeräusche, Zähneputzgeräusche und Geräusche, die auf funktionierende Darmtätigkeit hindeuten. Beim Verlassen des Bades bringt er immerhin ein knirschendes „Morning“ zustande. Guten Morgen!

Nachdem ich auch, heute mal drinnen, Zähne geputzt habe, packe ich meinen letzten Kram zusammen und wackel samt meinem illegalen Mitbewohner zum Frühstück.

Frühstück

Am Frühstückstisch: Sämtliche vom amerikanischen Kontinent schauen wie Jay, der Rest schaut eigentlich recht fit aus. Es gibt Avocados, Gemüse, Brot, Pfannkuchen, Omelette, Aufstriche, Instant-Kaffee und Tee. Sehr reichhaltig, ich freue mich immer noch, dass es was anderes als Reisbällchen gibt. Einer erzählt, es hätte in der Nacht brutalst geregnet und gewittert, hätte auch lange nicht schlafen können. Ich hab mal nichts mitbekommen, einen gesunden Schlaf hab ich immerhin.

Abfahrt

Geplant um viertel nach acht. Ich glaube nicht dran, erst recht nicht, weil mich ein anderer Fahrer abholen soll. Der Gute von gestern Abend lädt doch tatsächlich Zelte und Camping-Ausrüstung ein. Das ist echt unfair! Erst werde ich von meiner Gruppe getrennt, dann erfahre ich auch noch, dass die Anderen am Rand des Ngorongoro-Kraters Campen dürfen. Das hätte ich wirklich sehr gerne gemacht, aber wer weiß, wo ich diese Nacht schlafe. We will see.

Ich bekam irgendwann die Info, dass mein Fahrer unterwegs sei, und in wenigen Minuten da sein müsste. Da ich daran schon lange nicht mehr glaube, bin ich erst mal noch in aller Gemüts Ruhe Richtung Toilette gelaufen. Eine halbe Stunde später ist meine alte Gruppe samt Koch losgeprescht, mein Fahrzeug kam dann schon insgesamt 40 Minuten später, um kurz nach neun waren wir on the road.

Anfahrt

Naja. Zumindest kurzzeitig. Der Toyota machte einen tendenziell weniger vertrauenswürdigen Eindruck um ehrlich zu sein. Komplette, mehrfach gerissene Windschutzscheibe mit Steinschlägen von der Größe eines Pappbierdeckels. Besonders dicht war er sicher auch nicht, andernfalls wären sicher alle Sitze trocken geblieben. Bei diesem war eigentlich kein Sitz so wirklich trocken, man kann maximal über Abstufungen von „Klitschnass“ nachdenken. Tatsächlich lenkte unser Guide den Wagen direkt zur nächsten Werkstatt. Irgendwas müsse kontrolliert werden, ich glaube er meinte was von Luftdruck. Luftdruck ist gut, solange nichts schlimmeres kaputt ist.

Am Gate angekommen sagte er uns, wir könnten uns fünf Minuten die Beine vertreten, er müsse schnell Papierkram machen und dann gehts direkt weiter. „Wir“ waren übrigens ein junges Ehepaar aus Spanien und ich. Also nur zu dritt unterwegs, hat auf jeden Fall auch was cooles! Außerdem gab‘s an dem Gate ein – man höre und staune – funktionierendes WiFi. Schnell einloggen, Bilderupload starten. Backups sind wichtig! Aus fünf Minuten wurden über 30. Irgendwas stimmt mit der Bezahlung nicht. Er telefonierte sich die Finger wund und ich sah meine Tour schon den Bach runtergehen. Kurz bevor ich dann endlich Jimmy, meinen Tour-Operator, anrufen wollte, kam er freudestrahlend zurück und meinte „Adventure continous!!“ Na dann mal los!

Vor der Pause

Also dieser Guide ist echt kein Vergleich zu Eliyah von gestern. Man merkt extrem, wie viel Spaß er hat, erklärt gut, und ich hatte den Eindruck, dass wirklich einiges an Fachwissen dahinter steckte. Immerhin ist er seit 2004 auf Safaris unterwegs, hat aber scheinbar den Spaß keineswegs verloren. Wie oft hat er sein Handy gezückt, hat Bilder und Videos gemacht, angehalten um uns auf große, und auch sehr kleine Tiere, wie etwa Vögel und Insekten, aufmerksam zu machen. Und er hat es gut geschafft, alle dazu zu ermutigen, Fragen zu stellen. Meiner Meinung nach ist jemand dann gut, wenn man keine Angst mehr vor vermeintlich dummen Fragen hat. Er hat‘s geschafft, großen Respekt! 

Die Route führte uns durch den Dschungel. Teilweise unterbrochen von wenig vertrauenswürdigen Brücken und Flussdurchfahrten. Aus einer mussten dann auch mal mehrere große Steine geräumt werden, andernfalls wäre das Differential unseres, sowieso schon angeschlagenen, Geländewagen sicher im Fluss hängen geblieben. Für weiteren Vortrieb auf jeden Fall ungünstig. 

Um halb zwölf kamen wir an einem kleinen Strand vorbei. Die Kiste wurde angehalten, und wir wurden, zu meiner größten Verwunderung, dazu aufgefordert, gerne auszusteigen und an den Strand zu laufen. Natürlich gemacht, raus aus der Kiste, an den Strand. Hier liegen einige Boote, angeblich kann man zur Tour einen Bootstrip zusätzlich buchen. Ob ich in einem dieser Boote auf den See raus will? Ich glaube nicht um ehrlich zu sein. Und wieder verwundert: Der See besteht aus Salzwasser. Hat aber keinen Anschluss zum Ozean. Verrückt! Außerdem ist er nur zur Hälfte Nationalpark, die andere Seite darf und wird ganz normal bewirtschaftet. 

Eine halbe Stunde später wollten wir eigentlich zum nächstgelegenen Aussichtspunkt zum Mittagessen. Dafür mussten wir wieder einen Fluss kreuzen. An dieser Stelle nur dummerweise ohne Brücke, und die Ranger, die sich vor dem Fluss postiert hatten, rieten auch davon ab. Die Gewalt des Flusses war ziemlich krass. Hohe Fließgeschwindigkeit, überall Schaum, braunes Wasser, durch welches man natürlich nicht sehen konnte, zudem befanden sich sicher größere Baumteile darin und der Boden unberechenbar. Unser Guide sagte, dass wir auf gar keinen Fall durchfahren könnten. Ein anderer Mann, der scheinbar kurze Hosen und Sandalen, nicht aber sein Leben liebte, war etwas anderer Meinung. Da sich wohl um keinen Profi handeln konnte, war einfach am gelben Nummernschild zu sehen, also kein kommerzielles Fahrzeug, sondern privat. Er ging mit seinen Sandalen und kurzen Hosen bis zur Mitte seiner Oberschenkel in die todbringende Brühe, rutschte unter Wasser auch häufig ab, und ich sah ihn schon von den Fluten weggerissen werden. Wie man so unvernünftig sein kann, das ist und bleibt ein Rätsel.

Wir nahmen auf jeden Fall einen anderen Weg. Noch ohne Mittagessen, aber dafür deutlich sicherer. Zu unserem Glück! Wir sahen etwas, was selbst unser Guide seit 2004 noch nie gesehen hatte. Links in den Bergen stürzte Wasser in die Tiefe. Eine richtige Furche hatte es schon gezogen. Scheinbar Ergebnis des heftigen Regens der Nacht. Wieso ausgerechnet jetzt diese Schneise mit einem riesigen Wasserfall versehen war, das konnte sich unser extrem begeisterter, und ebenso breit grinsender, Fahrer nicht erklären. Viele Fotos und Videos später fuhren wir weiter. Weiter in Richtung Mittagessen.

Mittagessen

Unspannend. Außer, dass man mir die falsche, nicht-vegetarische Lunchbox eingepackt hatte, und, dass mir auffiel, dass unser Toyota eine Schraube locker hatte, war alles Problemlos. Die Schraube, oder besser gesagt Mutter, fehlte übrigens am linken Vorderrad. Ja, ist bekannt, aber deshalb wären ja noch vier weitere da. Alles klar. Immerhin wurde mir keine Banane oder sonst was von irgendeinem Tier geklaut. 

Nach der Pause

Eine Stunde fuhren wir noch. Aber die lohnte sich extrem. Mal wieder fiel unserem Guide der Unterkiefer krachend zu Boden. Vor uns tauchte ein großer Elefant auf. Auf der Straße. Und er hielt direkt auf unser Auto zu. Motor aus, still sein, und warten. Er kam langsam auf uns zu, als ob‘s nix wäre. Natürlich erwartete ich, dass er von unserem Auto nach links oder rechts in den Wald abbiegt, aber nein! Er ging direkt am Auto vorbei. So nah, dass er die linke Seite streifte und ich nur noch einen halben Meter, und etwas altes japanisches Trompetenblech, zwischen mir und diesem wahnsinnig tollen Tier hatte. Das war unglaublich cool!

Diese Begegnung entschädigte auch, dass wir keinen Löwen gesehen hatten. Der Lake Manyara National Parc ist dafür berühmt, dass es hier Löwen gibt. Auf Bäumen. Ja genau, auf Bäume kletternde Löwen. Sehr sehr selten auf der Welt, wobei ich mich frage, wieso? Ist doch auch nur ne Katze… Aber egal. Unser Guide sagte auch, dass er es in ca. 60 Prozent seiner Besuche gesehen hätte. Ich rechnete ehrlicherweise mit weniger, aber dann scheint ja echt was dran zu sein!

Um drei ist unsere Tour leider schon vorbei. Es war auf jeden Fall wunderschön. Ich hab wahnsinnig tolle Natur gesehen, Elefanten, wie gesagt auch unfassbar nah, Giraffen, wie immer nur weit weg, große Antilopen, und die kleinsten bekannten Antilopen, viele viele Paviane, grüne und blaue Meerkatzen, unterschiedlichste Vögel und Insekten aber keine Löwen. Naja, morgen ist ja auch noch ein Tag, vielleicht komme ich dann die Big Five voll.

Lodge

Zurück in der Lodge. Der gleichen Lodge wie gestern. Natürlich hätte ich gerne was anderes gesehen, oder zumindest gecampt, aber so ist auch gut. Immerhin kenn dich hier alles und jeden, macht‘s auch entspannt. Nach der Ankunft bin ich erst mal für zwei Stunden ins Bett zum Ruhen, um sechs wieder auf und erst mal ne Tasse Instant-Kaffee reingezogen. Immerhin wurde zum Kaffee aufgedeckt, da kann ich‘s auch nutzen. Und ich hatte ohnehin schon lange keinen Kaffee mehr. Im Endeffekt bin ich fließend zum Abendessen übergegangen. Der Manager kam extra, und fragte was ich essen möchte oder vertrage. Ich hatte das Gefühl, dass ihm jemand die Aktion mit der falschen Lunchbox gesteckt hatte, und er es irgendwie wieder geradebiegen wollte. Allerdings war‘s auch einfach ein netter Kerl. Meine Angaben wurden hervorragend umgesetzt: Karottensuppe, Salat, Gemüse kalt und warm, Reis und zum Nachtisch noch Mango und Banane. Wahnsinnig lecker, gepackt hab ich kaum alles, aber wirklich wahnsinnig gut. Scheinbar gibts hier nur gute Köche. Direkt neben mir platzierte sich die amerikanische Familie vom vorherigen Morgen. So wirklich war ihnen auch nichts recht, schade eigentlich. Es war wirklich gut.

Den Abend lies ich alleine am Telefon ausklingen, dann ins Bett. Hier mal wieder was typisches: Der Strom geht zwar schon, allerdings ist die Netzspannung und/oder -Frequenz meiner Meinung nach weit ab der Norm. Einige Sachen spielen verrückt, so funktionierte der Fingerprint-Sensor am iPad nicht bei angeschlossener Stromversorgung. Aber das ist fast normal hier. Also alles anstecken, wer weiß wie lange der Strom da ist, Mosquitonetz und Augen schließen und Abflug ins Land der Malarone-Träume.

Lala salama Mto wa Mbu!

Tarangire

Hotel Rose Home, Moshi, TZA // 23:00 Ortszeit

Der Tag davor

Um 9 bin ich aufgestanden. Ich hab wirklich gut geschlafen, kann man nicht anders sagen. Auch wenn‘s nicht sonderbar lange war. Das Hotel ist schon etwas schäbig, aber kein Vergleich zu der Bude in Songea. Im Endeffekt gibts doch alles was ich brauche, ein Bett mit Mosquitonetz, ein Bad mit europäischer Toilette und Dusche, und ne Steckdose. Also alles da. Auf Sauberkeit schaut man nach einigen Wochen in der Peripherie dieses Landes sowieso nicht mehr, aber es ist echt okay.

Im Bad wollte ich dann natürlich erst mal duschen. Die Fahrerei und das eher sporadische Duschen vorher hing mir immer noch nach, also ins Bad. Hier musste ich erst mal kurz überlegen, wie das Wasser denn warm werden könnte. Die Mischerarmatur lies auf heißes Wasser hoffen, aufgrund der Erfahrungen in Mafinga probierte ich allerdings erst mal ein wenig rum. Und was war? Nix. Wasser blieb kalt, beide Zuläufe der Armatur eiskalt. Also doch nix mit warm duschen, aber gewohnt bin ich‘s ohnehin. Das Kabel am Duschkopf machte mich dann doch etwas stutzig. Wasser und Strom? Eigentlich keine gute Idee, aber es muss wohl um Wärme gehen. Die entsprechenden Schalter am Duschkopf bestätigten meinen Verdacht. Aber ich konnte drücken und drehen, Wasser kalt. Also muss es wohl einen anderen Schalter irgendwo geben, außerhalb des Badezimmers sind mir noch zwei weitere Schalter aufgefallen, offensichtlich ohne Funktion. Also wieder raus, Türriegel aufgekeilt, Schalter drücken, Türe zu, Türriegel reingefriemelt und unter die Dusche. Wasser? Kalt. Also nochmal raus, umsehen. Irgendwo muss es was geben. Und ich wollte wirklich mal warm duschen. Also wieder raus, Sinne schärfen, Brille aufziehen könnte vielleicht auch helfen, in die Mitte stellen und umsehen. Und was hab ich gefunden? Einen Schalter, direkt über der Tür bzw. neben dem Duschkopf. Sah zwar leicht ramponiert aus, aber mal vorsichtig gedrückt und gewartet. Und tatsächlich: Zum gefühlt hundertsten mal und die Dusche, Wasser an, Wasser wird warm. Sehr warm. Viel zu warm. Langsam schmerzt es. Instinktiv an die Mischerarmatur gefasst, hat natürlich gar nix gebracht. Also Wasser wieder aus, raus, Brille auf, auf den Duschkopf schauen. Laut Einstellung kälteste Stufe, aber egal, mal die andere probieren, hier darf man eigentlich nichts trauen. Also umgestellt, Brille aus, wieder drunter, Wasser an, und sofort schmerzhaft. Also kennt dieser Duschkopf „extrem heiß“ und „kochend heiß“. Hab dann alles abgeschaltet und letztendlich kalt geduscht. Hab ich schon erwähnt, dass von den Düsen sowieso nur drei Prozent funktionierten? Duschköpfe in Würzburg sind wundervoll funktionierende, kaum verkalkte und perfekt strahlbildende Geräte. Und jede:r, der/die mal in Würzburg war, weiß von was ich rede. (Nein, München ist nicht annähernd so schlimm.)

Zum Frühstück setzt man sich in den Eingangsbereich des Hotels und wartet einfach, bis jemand kommt. Nach einigen Minuten tauchte auch die Dame, die mich am Vorabend schon eingelassen hatte, auf, und fragte, was ich Essen bzw. Trinken möchte. Einfach Toast, dazu etwas Kaffee, mehr brauche ich nicht. Ich hoffte wirklich, dass alles recht flott geht, immerhin sollte ich zu diesem Zeitpunkt in 20 Minuten abgeholt werden. Und keine Ahnung, ob die Menschen hier pünktlicher sind als in Liuli. Immerhin ist es recht einfach rauszufinden, ob jemand wartet, es wird einfach so lange gehupt bis man draußen ist. Also aufs Hupen und Frühstück gewartet. Eine Viertelstunde später hatte ich einen Teller mit Toast, Omelette und eine Frenchpress mit Kaffee vor mir stehen. In letzterer schwammen meiner Meinung nach zu viele Bröckchen, aber nach wenig Schlaf und der Duschtortur konnte Kaffee nicht schaden. Stempel runter, einen Schluck genommen und direkt wie Sid aus Ice Age gefühlt, als er einen großen Schluck Salzwasser genommen hatte. Richtig eklig. Aber als Rotkreuz- und Feuerwehrler ist man ja durchaus mal schlechten Kaffee gewohnt, meine Frage nach Milch wurde leider verneint. Alles in kürzester Zeit runtergewürgt und um kurz nach zehn draußen gewesen. Und gewartet.

Und gewartet. Ne halbe Stunde lang. Fazit: Afrikanische Pünktlichkeit. Tatsächlich kommt nicht Jimmy, der Chef von „Gazelle Adventures“, sondern Liber. Mit einer kurzen Stadtrunde ging es zu Jimmys Büro, dort lies ich mich mal beraten. Von meinem ursprünglichen Plan, die Nationalparks Serengeti und Ngorongoro Crater zu besuchen, wurde mir abgeraten. Das Problem: Serengeti ist so weit weg, dass ich sicher mindestens einen halben Tag, eher noch mehr, im Auto verbringen würde. Dafür ist das Geld zu schade. Machbar wäre es mit vier Tagen Safari, aber dafür reicht mein studentischer Geldbeutel bei Weitem nicht aus. Jimmy schlug vor, in drei Tagen drei Parks zu besuchen. Darunter Tarangire, Ngorongoro Crater und Lake Manyara. Klingt gut, er wird schon wissen was er macht, wirkte auch alles sehr vertrauenswürdig. Also gebucht. Auf dem Heimweg direkt zum Geldautomaten, da konnte ich allerdings nur eine Million Schilling abheben, die restlichen 428.000 kommen morgen. Insgesamt kostete mich der Spaß also 1.428.000 Tanzanische Schilling, was in etwa 611 US-Dollar oder 560 Euro entspricht. Echt ne Stange Geld, aber hoffentlich lohnenswert. 

Im Hotel suchte ich die Dame vom Frühstück wieder, ich wollte das WiFi-Kennwort haben. Mein Backup-Freak freute sich unendlich auf das Hochladen der Haufen Bilder, die ich in den letzten Wochen gemacht hatte, außerdem hätte ich hier einiges an Bildern reingeworfen. Da ich nicht richtig interpretieren konnte, ob sie meine Frage wirklich verstand, zog ich noch schnell Liber zu Rate. Der übersetzte und kam zu dem ernüchternden Ergebnis, dass das WLAN aktuell nicht gehen würde. Mist. Also doch keine Backups. Im Zimmer fiel mir noch auf, dass hier wirklich alles auf Deutsch ist. Sicherheitshinweise, zwei eigentümliche Briefkästen. Wirklich alles. Aber ausschließlich auf Deutsch. Ich versuchte direkt, die Dame vom Vortag in meiner Muttersprache zu begrüßen, wurde allerdings nur schief angeschaut und man versuchte mir zu erklären, dass wirklich niemand meine Sprache spricht. Wieso dann alles in deutscher Comic-Sans-MS-Sprache abgedruckt ist? Es ist und bleibt ein Rätsel.

Nach einem kurzen Nickerchen mal schnell in die Stadt gelaufen, laut einem bekannten Kartendienst ist das berühmte „Café Union“ nur 20 Minuten entfernt. Also los, etwas Bewegung schadet meinem müden Körper auch nicht. Spannenderweise wurde ich auf dem gesamten Weg nicht einmal angesprochen und man versuchte mir nix zu verkaufen. Vielleicht bewege ich mich mittlerweile so „un-touri-haft“ in afrikanischen Städten, dass niemand mehr eine Hoffnung hat. Auch gut. Das Café ist echt schön gemacht, ich hab mir direkt mal nen schwarzen, wirklich verdammt leckeren, Kaffee reingezogen und gefüllte Wraps gegessen. Auch wenn‘s alles etwas teurer war, aber ich kann’s auch nicht mit Liuli vergleichen, wo alles günstig ist. Außerdem gab es ne Stunde WiFi obendrauf, die Hoffnung auf Backups und Bilder im Blog ist wieder aufgeflammt. WiFi ging auch, nur die Bambusleitung, die das Café scheinbar versorgt, schaffte es gerade mal, dass sich fünf von weit über eintausend Bildern durch die Leitung quetschen konnten. Auch das, durchaus schmerzhafte, Abschalten von VPN, Proxy und co. brachte keinerlei Verbesserung. Alles wieder an, Handy auf Seite und Kaffee getrunken. Für einen kleinen Anruf nach Hause reichte es später jedoch grad so aus. Ich weiß nicht, ob ich was falsches gesagt hab, allerdings stand plötzlich ein Mann vom Sicherheitsdienst neben mir. Mit abgesägter Schrotflinte. Klassischer Sicherheitsdienst in nem Café. Nach einiger Zeit ging er wortlos wieder, also alles gut. 

Richard meldete sich: Heute Abend wäre er in der Mzungu Bar, aktuell allerdings noch mit Noah beim Car-Wash und könnte mich gerne abholen. Mzungu in der Mzungu-Bar? Da sag ich mal nicht nein. „Mzungu“ heißt übrigens so viel wie „weißer Mann“, oder „Europäer“, das ist das Gleiche, was uns die Kinder in Liuli immer nachgerufen hatten. Als ich auf Richard wartete, wurde ich natürlich auf der Straße angesprochen. Man versuchte mir allerhand zu verkaufen, mit etwas Swahili wurden dann die meisten aber gut abgewimmelt. Eine der häufigsten Fragen ist natürlich, wo man den herkäme. Bei zwei Männern bekam ich sogar die Antwort, dass sie eine Frau aus Stuttgart hätten. Das ist ja ein Zufall! Zwei mal Stuttgart, dafür, dass es nur ne Mansche wäre, konnten sie einigermaßen gut deutsch sprechen. Zur Verteidigung sei allerdings gesagt, dass es für einen Swahili-Muttersprachler unglaublich schwer ist deutsch zu lernen. Diese Sprache ist wirklich komplett anders aufgebaut als Swahili, sehr sehr schwierig. Irgendwann erlöste mich Richard, er rollte mit dem frisch rausgeputzten Noah vor. Wirklich blitzblank, innen sicher sogar nass gesaugt, alles geschrubbt und aufpoliert. Keine Spur mehr von 4 Kürbissen, einem Sack Mangos, unzähligen Erdnüssen samt Schalen, Popcorn und Straßendreck. Ich hab mich kaum getraut einzusteigen.

Die Mzungu-Bar ist tatsächlich nur 50 Meter neben meinem Hotel – wie praktisch! Dort wurden wir von Jimmy und Liber erwartet, setzten uns, erst mal ein kalten Kilimanjaro. Kaltes Bier war in Liuli so dermaßen selten, dass ich mich hier wirklich drauf freute, allerdings beim ersten kräftigen Zug direkt Schluckauf bekam. Da war mein Zwerchfell wohl etwas überfordert mit der Situation. Hier sind allerhand Leute. Man merkt schon, dass die Menschen, die in dieser Bar sind tendenziell Geld haben. Recht einfach an der Kleidung, und vor allem den Schuhen, abzulesen, außerdem wird recht viel geraucht. Alles ein Zeichen für Wohlstand. Ein junger Mann fiel mir, aufgrund seiner extravaganten Frisur, auf. Rastas gibts genug, dieser hatte jedoch alles Dreadlocks nach oben zusammengebunden, Assipalme in Extrem sozusagen, stand ihm jedoch ganz gut. Lustig war nur, dass er eine Art „Rohr“, von den Maßen ungefähr dem Pappteil im Inneren einer Rolle Klopapier gleich, eingebaut hatte. So entstand eine echte Palme, mitsamt Stamm. Witzigerweise kam der junge Mann auf mich zu, stellte sich als -tut mir leid, hab den Namen vergessen- aus Kenia vor. Liber meinte direkt, dass er in Deutschland arbeiten würde. Meine Nachfrage wo, wurde beantwortet mit: „Kennst du sicher nicht, ist eine Sauerkrautfirma very remote“. Und ja, auf deutsch. Wo genau? „In Pirmasens, kennst du sicher nicht.“ Kurz gelacht, kenn ich doch. Lange auf deutsch gequatscht, ein interessanter junger Mann. Aber verrückt, wen man alles trifft. 

Nachdem ich ein Clubbesuch ausgeschlagen hatte, ging ich um viertel nach elf heim. Morgen gehts schon los auf Safari.

Safari – Tarangire Nationalpark

Aufstehen und Anfahrt

Und mal wieder heißt es: Früh raus. Wieder kann ein Wecker von einem sehr frühen Frühdienst recycelt werden. Auch wenn ich das erste Mal nicht so gut raus kam, stand ich dann doch irgendwann unter der (kalten, schlecht funktionierenden) Dusche und packte danach noch den restlichen Kram zusammen. Da es recht früh war, und der deutsche Zettel an der Tür Frühstück erst ab sieben verspricht, musste dieses heute ausfallen. Immerhin war die Abfahrt für sechs geplant. Ich lies mir allerdings ein wenig mehr Zeit, die afrikanische Pünktlichkeit schläft langsam durch. Gelohnt hat sich’s, auch wenn ich um kurz vor halb sieben draußen war, musste ich noch fast ne halbe Stunde warten. 60.000 Schillings, also etwas unter zwölf Euro pro Nacht hatte ich am Vortag schon gezahlt. Leider traf ich auf den, etwas unfreundlichen, Herren des Hotels. Handeln war hier leider nicht drin, auch die Argumentation mit dem nicht funktionierenden WLAN und der Dusche hat nicht gezogen. Schade. Vielleicht nächstes mal. 

Abgeholt wurde ich von Liber und Jimmy. Schnell einpacken, einsteigen, auf die Straße Richtung Arusha. Aufgrund dessen, dass ich sehr kurzfristig gebucht hatte, hat Jimmy was mit einer kooperierenden Firma geklärt. So konnte ich schon heute starten, aber eben mit der Anderen und von Arusha aus. Ist ja nichts dabei. Seit gestern frage ich mich schon, ob die Tankuhr an dem Auto kaputt ist. Gestern zeigte es schon Null Kilometer an, heute dann auch. Die Tanknadel bewegte sich beim Starten keinen Millimeter, also musste es ja wohl kaputt sein. Wer käme denn so auf die Idee, bis nach Arusha zu fahren. Nunja. Eine halbe Stunde später fuhren wir dann doch mal eine Tankstelle an, getankt wurde die absolut minimal notwendige Menge an Super, natürlich war auch hier wieder Diesel und Kerosin im Angebot. Wie ein Wunder: Die Tanknadel bewegte sich minimal nach dem Tanken. Wieder so eine Frage: Wieso tankt hier jeder nur das absolut Nötigste? Angst vor Treibstoffdiebstahl? Wenn die Karre brennt, dann ist wenigstens nicht vollgetankt? Warten auf bessere Preise? Ich weiß es echt nicht. Aber es hier wirklich überall so. Bajajis und Motorräder tanken teilweise unter einem Liter. Da mag es vielleicht an der Kohle liegen, das kann man allerdings von Jimmy nicht sagen. 

Arusha

Viertel nach acht. Arusha. Moshi ist schon groß und wirkt sehr modern, allerdings ist das nichts gegen Arusha. Arusha ist kaum vergleichbar mit Dar Es Salaam, mit Songea erst recht nicht. Es wirkt alles recht modern und aufgeräumt, teilweise europäisch. Äußerst spannend. Muss wohl an den Einnahmen durch den Tourismus liegen, im Endeffekt startet in Arusha so gut wie jede Safari in einen der großen und berühmten Nationalparks, darunter auch Ngorongoro Crater und Serengeti. Das Hauptgebäude der Verwaltung des Erstgenannten lässt auf jeden Fall richtig Kohle vermuten. Ein Hochhaus, modern, ein Blick ins Innere verrät feinste Ausstattung und natürlich einen ordentlichen Sicherheitsdienst. Zehn Männer und Frauen konnte ich mindestens ausmachen, Frauen mit Schlagstock und Metalldetektor, Männer mit altbekanntem Sturmgewehr ausgerüstet. 

Am Quartier von Jimmys Partnerfirma ausgestiegen, zwei drei Kleinigkeiten geklärt und noch fix mit Liber zum nächsten Geldautomaten gelaufen. Immerhin fehlten noch knapp 43 rosane Scheine. Wider Erwarten fühlt sich Geld abheben in diesem Land immer recht sicher an. Das liegt unter anderem daran, dass die ATM in einem eigenen kleinen Raum sind, dieser auch immer überwacht ist und die Geldautomaten wirklich modern wirken. Die Menüführung ist zwar etwas ungewohnt, auch muss man hier die PIN vor dem Auswählen des Betrages eingeben, aber daran gewöhnt man sich. Andererseits steht auch immer mindestens ein Sicherheitsmann vor der Tür zum ATM-Raum, immer bewaffnet, größtenteils auch mit Sturmgewehr der Gattung AK-47. Für deutsche Verhältnisse tendenziell unüblich, hier durchaus gut und sinnvoll. 

Abfahrt

Ich bin um viertel vor neun der erste, und vorerst einzige im Auto. Bei den Safari-Autos handelt es sich quasi immer um umgebaute Toyota LandCruiser 4×4. Im Aufbau gibt es 6 Sitze in Fahrtrichtung, jeweils alle am Fenster. In der Mitte einen kleinen Gang, am Ende einen kleinen Kühlschrank. Oftmals gibt es sogar Steckdosen, sofern sie denn funktionieren, was sie in diesem Auto leider nicht taten. Das Dach kann aufgestellt werden, so kann man während der Safari stehend aus dem Auto raussehen, Tiere beobachten, Fotos machen. Das Dach über den Frontsitzen ist auch aufklappbar, dann allerdings ohne Überdachung. Für Fahrer und Beifahrer nicht sonderlich gut, es sei denn sie wollen sich von der afrikanischen Mittagssonne das Hirn braten lassen. Dann gut, allerdings ist aus medizinischer Sicht von dieser Maßnahme abzuraten. 

Unsere erste Fahrt führt uns nicht weit, eigentlich nur zum nächsten Supermarkt. Dort hole ich mir einen, tatsächlich sehr gut schmeckenden, Espresso. Unser Fahrer sagt, dass wir erst mal auf die Anderen warten müssten. Hat auch nicht lange gedauert, da kommen die ersten zwei schon an. Jackson und Coral, ein junges Paar aus den Vereinigten Staaten. Also zumindest er, sie stammt aus Peru. Sein Stil war mir auch direkt sympathisch, ein kurz darauf folgendes „Oh I love metal music, and yeah, one of my favorite bands is also Lorna Shore“ klärte alles. Wir verstehen uns. Sehr cool. Natürlich geht das Gespräch weiter dreht sich auch irgendwann darum, wo man so herkommt. Naja, ich bin aus Deutschland, mit der Antwort hab ich beim besten Willen nicht gerechnet. „Oh, I‘m also living in Germany right now, it‘s a small fucked up city called Idar-Oberstein.“ Ist nicht war. Ich hab zumindest erst mal gelacht, und zückte meinen Führerschein, der sich immer noch in meiner Handyhülle befindet und streckte ihn den verdutzten Gesichtern entgegen. Viel gibts ja darauf nicht zu lesen, also war wenigen Sekunden später klar, wieso ich so lachen musste. Ja, ich kenne die Stadt, nein, ich wohne nicht da, ja, ich ging da zur Schule, und ja, natürlich kenne ich auch Enzweiler. Auf jeden Fall ist er aktuell auf der Base in Baumholder. Einer der Guides gesellte sich zu uns und meinte direkt, dass dieser Parkplatz, und vor allem die Safaris, schon häufig die wildesten Bekanntschaften hervorgebracht habe. Sehr witzig. 

Weiterfahrt. Gerade mal hundert Meter. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich mal sicher gelaufen, aber was soll’s. Fahrer kauft Unmengen an Trinkwasser und läuft sie in unser Gefährt, außerdem stoßen noch 3 weitere Amis hinzu. Eine Familie, Vater mit seinen zwei Kindern. Tatsächlich erfüllten sie schon ein wenig das Klischee. Alle etwas kräftiger, Papa schleppt auch eine große Tasche mit, aus dieser quellen schon Unmengen an Chips und ähnlichen raus, dazu noch ein paar riesige Flaschen Cola. Die Tochter ist wirklich sehr anstrengend, ich schätze sie mal auf 14 Jahre. Ja es mag sein, dass du alles weißt und wirklich toll bist, aber wie du es erzählst, so kann ich kaum drei Tage zuhören. Sehr anstrengend. Außerdem bin ich ja zu diesem Zeitpunkt noch von Camping ausgegangen, wie diese Familie Camping, ohne Strom oder ähnliches überstehen soll? Ich hab echt keine Ahnung, könnte aber zur Erheiterung meines Gemüts beitragen. Nachdem sie sich dann alle mal häuslich eingerichtet hatten, wurden sie auch direkt wieder aus unserem Wagen verbannt. Dadurch, dass sie fünf Tage machen, würde es einen eigenen Wagen geben. Also alles an Süßkram, Technik und co. wieder eingesackt, aus der Karre gequält und ohne Verabschiedung abgehauen. Naja, wird wohl besser sein. Kurz vor weiterfahrt steigt noch Jay zu. Cooler Kerl, auch aus den Staaten. Hat in seinen 37 Lebensjahren schon 38 Länder bereist. Wie er das alles finanziert? Wäre angeblich mit Kellnern kein Problem. Also wenn ich mir das so überlege….. Egal. Coole Truppe, alle sehr interessant. Positiver Nebeneffekt: Ich hab echt den Eindruck, dass mein Englisch hier deutlich besser wurde. Reden hilft einfach.

Noch schnell zum Flughafen, dort holen wir noch zwei Mitfahrer:innen ab. Ein Paar, er aus Spanien, sie aus Frankreich, leben allerdings seit acht Jahren gemeinsam in Dakar. Auch ne wilde Kombi, aber passt auf jeden Fall zum Rest. Um zehn ist alles gepackt, das Gepäck etwas lieblos in den Kofferraum gestopft, vorne ein guter Kubikmeter Frischwasser und in Jays Hand das erste Bier. Prost.

Ne viertel Stunde vor Ankunft am Tarangire-Nationalpark Main Gate hielt Eliyah, unser Fahrer und Guide, an einem Shop. Klassisch auf Touristen ausgelegt, Unmengen an Schnitzereien und Gemälden, allerdings alles sündhaft teuer, selbst für Tanzania. Am Gate konnten wir uns nochmal für 20 Minuten die Beine vertreten, Eliyah erledigte derweil den ganzen Papierkram. Auf dem Platz: Allerhand! Wir steuerten zuerst die Kaffeetränke an, aber so viel Geld war ich nicht bereit auszugeben. Für eine kleine Packung Kekse fast 10.000 Schilling zu verlangen, das steht in keinem Verhältnis. Sorry! Auch hier gibts genug grüne Meerkatzen, also auf das Auto und vor allem Essbares aufpassen, klappte gut, war ja eigentlich nix zu holen. Eine Sache zog wirklich die Aufmerksamkeit auf mich: Ein riesiger Termitenhügel, darum einige Knochen gestapelt. Einen Oberschenkelknochen eines Elefanten konnte ich ausmachen, wirklich immens! Andere Sehenswürdigkeit: Ein durch und durch deutscher Tourist. Jedes Klischee, welches ich von deutschen Touris habe, wurde um Welten übertroffen. Alles in Sandfarben. Fangen wir oben an: Hut, mit schmalem Rand, tief ins Gesicht gezogen. Brille, natürlich mit Band und runterklappbaren Scheiben gegen die Sonne. Um den Hals ein riesiges Fernglas, zudem eine Kompaktkamera. Über dem weißen T-Shirt eine Weste, wie sie beim Angeln getragen wird, natürlich sandfarben. Ein wenig Bauch. Eine multifunktionale 3/4-, oder eher 7/8-Hose, natürlich mehrfach abzippbar. Und die Krönung, wie könnte es anders sein: Weiße Socken, hochgezogen bis fast unters Knie, selbstverständlich in sandfarbenen Trekkingsandalen. Eliyah ruft, aufsitzen, Dach auf, los gehts.

Nationalpark

Natürlich hatte ich Bedenken, dass die Tour nicht so toll wird wie versprochen. Wieso sollte ich denn plötzlich Unmengen an Tiere sehen, wo ich doch die Wochen vorher keinerlei große Tiere gesehen habe. Und wieso sollten sie sich dann ausgerechnet hier aufhalten, in einem Bereich, der nicht abgegrenzt ist? Ich wurde exakt 30 Sekunden nach der Tordurchfahrt eines Besseren belehrt. In 50 Metern entfernen laufen tatsächlich die ersten Giraffen vorbei. Bei diesem Tier, was übrigens das Nationaltier von Tanzania ist, und in Swahili auf den Namen „Twiga“ hört, stell ich mir immer folgende Frage: Was ist wahrscheinlicher? Ein Einhorn, also ein stumpfes Pferd mit den doofen Horn in der Mitte auf der Stirn, oder ein sechs Meter Leoparden Kamel, dessen Nachwuchs immer erst mal einen Sturz aus mehreren Metern Höhe überleben muss? Ich bin ganz klar für Nummer eins, allerdings ist die Evolution da anderer Meinung. Verrückte Natur. Eines der Tiere, welches ich unbedingt sehen wollte, war also abgehakt, auch wenn etwas näher schon cool wäre. Die Big Five wären natürlich auch cool. Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe und Leopard fehlen also noch. Nummer zwei auf meiner Liste lies auch nicht lange auf sich warten, allerdings auch in einiger Entfernen. So fuhren wir durch den Nationalpark, schauten uns die wundervolle Landschaft an, entdeckten noch einige Antilopen und vor allem viele Termitenhügel. Wobei es „Termitenberg“ wohl viel besser treffen würde. Berge von teilweise über fünf Metern Höhe waren überall zu bestaunen. Wirklich krass, was diese kleinen Tieren überall bauen, wie sie es schaffen, diese Gebilde zu errichten, die ungleich größer als ihre kleinen Körper sind, und das alles ohne Werkzeug oder sonstige Hilde. Wirklich verrückt.

Mittagessen

Bis hierhin wusste echt niemand von uns, was uns erwartet. Warm? Kalt? Niemand wusste es. Eliyah lenkte unseren Toyota auf einen Parkplatz, dahinter einige Sitzplätze und eine wundervolle Aussicht auf den Nationalpark. Jeder bekam eine Pappschachtel in die Hand gedrückt, nicht beschriftet. Also ist vermutlich überall das Gleiche drin, was doof für mich wäre, denn hier gibts ja immer und zu allem Fleisch. Wir setzten uns an eine Sitzgruppe, wurden nochmals gewarnt, dass wir bitte auf die Affen (grüne Meerkatzen) aufpassen sollten. Natürlich fühlt ich mich sicher, hatte ich doch wochenlang mit diesen Tieren in der Nachbarschaft gewohnt. Box auf, reingeschaut, irgendjemand sagte etwas von „Monkey“ und ehe ich mich versah, kam auch schon ein kleines graues Etwas an meinem Gesicht vorbeigeflogen, und verschwand ebenso schnell wieder. Mitsamt meiner Banane. Was ich nicht bedachte: In Liuli konnten die Affen nur von vorne kommen. Hier natürlich von überall, meinen Rücken hatte ich also nicht im Blick. Mist. Eine Banane weniger, dafür strahlte mich mein in Frischhaltefolie verpacktes Hühnchen an. Coral beschwerte sich kurz drauf, dass sie kein Fleisch hätte, sondern etwas Anderes. Aha! Also doch eine extra Lunchbox für mich, sehr gut! Anstatt des Hühnchens bekam ich sehr leckere gesalzene Cashews, durchaus kein klassisches Mittagessen, aber lecker. 

Weiter gehts…

Um 2 ging’s weiter. Gestärkt, Bilder in der Tasche und eine gespendete Banane im Bauch. Die ganze weitere Fahrt war geprägt von Elefanten. Swahili „Tembo“ übrigens. Wir haben viele dieser wunderbaren Tiere gesehen. Große, kleine, alte, junge und ganze Familien. Teilweise auch super nah! Aber ich hau einfach ein paar Bilder rein, die erklären eigentlich alles. Zum krönenden Abschluss hat unserer Guide, der tatsächlich mehr Fahrer war, erklärt hat er nämlich nix, noch Elefantenkacke gesammelt, angeblich der beste Feueranzünder überhaupt. Ob‘s im Nationalpark erlaubt ist? Ich glaube nicht, aber was soll’s. Ah doch, eine Sache hat er erklärt. Irgendjemand fragte etwas über die Antilope am Wegesrand. Laut Eliyah werden sie maximal zwölf Jahre alt, einfach abzulesen an den Windungen des Geweihs. Und jetzt muss man sich mal folgendes vorstellen. Alles schauen dieses Tier an, es sind offensichtlich mehr als zwölf Windungen. Entweder Eliyah lügt, oder das Tier ist ein Zombie. Ersteres ist wohl wahrscheinlicher. Sechs mal gingen die Gedanken „Nie im Leben!“ durchs Auto. Einmal auf deutsch, dreimal auf englisch, einmal auf französisch und nochmal auf spanisch. Gleicher Gedanke, 4 Sprachen, zum gleichen Zeitpunkt. Die Vorstellung ist Schon irgendwie witzig.

Masai

Auf dem Rückweg kamen wir quasi zufällig an einem Masai-Dorf vorbei. Wobei ich dieses „zufällig“ direkt mal in Frage stellen möchte. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Dorf direkt am Ausgang des Nationalparks errichtet wird? Keine Ahnung. Zumindest fuhren wir dort hin, Eliyah lud uns ab und machte sich dann kurz aus dem Staub – angeblich müsste er was umpacken. Also war er erstmal mitsamt unseres Autos und des gesamten Gepäcks verschwunden. Irgendwie komisch. Ein junger Masai begrüßte uns vor dem Dorf. Erstmal wurde jeder aufgefordert, 15.000 Tanzanische Schilling zu spenden, es müsste Wasser für die Gemeinschaft gekauft werden. Ehrlicherweise fanden wir diese Aufforderung ziemlich komisch. Ja, wir geben gern was, allerdings wurden wir ja an diesem Dorf abgeladen, mussten es dementsprechend besuchen. Ist das jetzt Teil der Tour? Dann sollte es eigentlich im Gesamtpreis von fast eineinhalb Million mit drin sein. Hat es Eliyah nur gemacht, um kurz Ruhe zu haben? Oder gibt es einen Deal mit dem Dorf? Komisch. Aber die Aufforderung: „Ihr müsst jetzt alle je 15.000 spenden“, die kam uns komisch vor. Es wurde etwas verhandelt, und so gaben wir alle was, aber eben nicht das, was verlangt wurde. Im Augenwinkel hatte ich immer Eliyah, ich hatte ein mulmiges Gefühl was mein Gepäck anging. Keine Ahnung, was er da macht solange wir hier abgelenkt sind. Die Masai boten uns an, sich wie sie zu kleiden. Entsprechende Stoffe hielten sie bereit. Ich lehnte dankend ab. Auch wenn es eine touristische Attraktion sein soll, so möchte und werde ich mir ihre Kultur nicht aneignen. Es ist ihr Stil sich zu kleiden, nicht meiner. Es ist ihre Kultur, bestimmten Schmuck zu tragen, nicht meine. Deshalb schaue ich‘s mir von mir aus an, aber werde es sicher nicht selbst tragen. Egal. Es wurde eine Art ritueller Tanz zur Begrüßung aufgeführt, es wurde gesprungen und gesungen. Alles recht spannend, allerdings fühlte ich mich ein wenig wie im Zoo. Die Menschen sollen was machen, ich soll zusehen, mich danach freuen und am besten noch was spenden. Ein echt mulmiges Gefühl, auch kein Gefühl von Museum, viel mehr von Eindringen in deren Leben. Wenn man sich in diesem Dorf weiter umschaut, dann fällt einiges auf. Von komplett fertigen Häusern, bis zu abgesteckten Flächen für den Hausbau war alles da. Ich konnte so quasi jede Stufe des Hausbaus ansehen. Die Tiergehege waren alle leer, um Fragen, wieso weshalb warum, und woher die vielen Kunststoffteile in dem Schmuck, den sie verkaufen herkommen, um diese Fragen wurde immer rumgeschifft. Im Endeffekt muss ich sagen: Entweder, die Menschen haben echt Spaß an dem, was sie machen. Wir wurden viel angelacht, sie schienen fröhlich bei ihren Aufführungen und Tänzen. Aber sie haben irgendwas zu verbergen. Oder die ganze Nummer ist fake und geschauspielert. Natürlich kaum zu beurteilen, aber ein komisches Gefühl bleibt.

Rückfahrt

Am wichtigsten war mir erstmal zu klären, wo ich überhaupt hinkäme. Die sechs Gäste im Auto hatten vier unterschiedliche Touren gebucht, unsere Amis sogar die selbe, aber bei unterschiedlichen Anbietern. Also eigentlich noch drei unterschiedliche Angebote. Ich hatte ehrlicherweise keine Ahnung, wo ich schlafen würde, bzw. welchen Park ich am nächsten Tag sehen sollte. Eigentlich wars mir auch egal, ich hatte auch Jimmys Telefonnummer und konnte bei Bedarf einfach anrufen. Hab ich dann auch wenige Minuten später gemacht, nachdem ich Eliyah fragte, wie es weitergehen würde und ich nicht wirklich den Eindruck hatte, der hätte verstanden um was es geht. Also lieber Jimmy anrufen, zwar erfolglos, aber irgendwie werde ich ja wohl irgendwo unterkommen. Außerdem erklärte unserer Fahrer, dass er uns abgeben müsste, es gäbe einen familiären Notfall zu Hause. Aber alles wäre geklärt. Nunja, was soll’s. Etwas bitter aufgestoßen ist uns dann, dass er meinte, wir müssten uns mal unsere Gedanken machen, wie viel wir ihm als Trinkgeld geben würden. Eigentlich wollten wir nix geben, erklärt hat er ohnehin nichts und besonders gesprächig war er auch nicht. Nicht unbedingt das, was man sich von einem guten Tourguide wünscht. Allerdings war sich auch niemand sicher, ob es sein einziger Lohn ist. Also haben wir wieder etwas Kohle zusammengeworfen und ihm eine Kleinigkeit gegeben. Was soll’s. Aber vor allem den drei Amis hat‘s nicht so recht gepasst. Immerhin war alles an Gepäck noch da. 

Um viertel vor sechs erreichen wir unserem Umstiegspunkt. Eine Tanke, an einer großen Hauptstraße. Über das Kerosin wundere ich mich gar nicht mehr, auch nicht mehr über die immer liegenden Tanknadeln. Unser neuer Fahrer ist ein junger Kerl, wirkt lustig, aber auch etwas verrückt. Matrixsonnenbrille. Grünes Hemd. Grinst die ganze Zeit. Aber freundlich, und redet in den ersten Minuten schon mehr als Eliyah den ganzen Tag. Sehr sympathisch. Allerdings ist in dieser Mühle etwas weniger Platz, die Sitze sind auch deutlich härter. Aber: Die Steckdosen funktionieren! Das ist schon mal mega gut, so kann ich mein Handy direkt da laden. Etwas bedenklich sind die fehlenden Sicherheitsgurte, aber die werden in diesem Fahrzeugen sowieso nicht benutzt. Mit würde ich mich zumindest etwas besser fühlen. Laut unserem Fahrer müssten wir in ner Stunde da sein. Wenn jemand anderes fahren würde. Er wirkt eher so, als könnte er es in 45 Minuten machen. 

Mto wa Mbu

Halbe Stunde später. Da. Kein Camping, doch Lodges. Was soll‘s, auch gut. Die Dame, die uns empfing hatte drei Zimmerschlüssel dabei. Ein Paar aus Dakar, ein Paar aus Alabama/Peru/Idar-Oberstein sowie Jay und ich. Ich erinnerte mich an die Erzählungen von Jonas und Luca. Die Jungs wollten sich mehrfach ein Zimmer teilen, allerdings würde es ihnen immer verwehrt. Wohl illegal in Tanzania, hängt bestimmt mit den strikten (sinnlosen) Gesetzen bzgl. Homosexualität zusammen. Also lehnten wir erst mal ab. Die Dame blieb aber hartnäckig. Vielleicht bekommen sie von den Safari-Unternehmen nur einen bestimmten Betrag und sehen, dass sie damit möglich Ressourcen schonend über die Runden kommen, oder sie hatten nicht mehr Zimmer, oder sie wollte einfach keinen vierten Schlüssel holen gehen. So teilte ich mir dann doch mit Jay, einem unbekannten Ami Mitte dreißig ein Zimmer, in einem Land in dem dies ziemlich illegal ist. Immerhin gab es getrennte Betten. 

Das Abendessen war richtig gut. Kürbissuppe mit warmem Brot, gemischtes kaltes Gemüse mit Avocado, Kartoffeln und gemischtes heißes Gemüse in sehr leckerer Soße. Alles wirklich sehr sehr lecker. Danach gab es noch eine kleine Aufführung. Eine lokale Gruppe stellte ein wenig traditionelle Musik auf traditionellen Instrumenten, danach Tanz und Akrobatik vor. Musikalisch wirklich cool, allerdings wurde ich auch hier mein komisches Gefühl nicht los. Irgendwie mag ich diese Form von Tourismus nicht. Da ist mir ein kleines Dorf, in Mitten des Nirgendwo deutlich lieber. Aber alle touristischen Attraktionen, im Sinne von Aufführungen haben wir nicht gefallen. Nicht, weil es musikalisch oder so schlecht war, ganz im Gegenteil. Viel mehr fand ich die äußeren Umstände wirklich strange. Also ansehen und schnelle Flucht zum Blog schreiben. 

Wirklich was hab ich nicht geschrieben bekommen. Mich traf die Müdigkeit wie ein Schlag, irgendwie konnte ich die Unmengen an Eindrücken auch nicht so ganz verarbeiten. Leider müsst ihr deshalb was länger auf die Einträge warten, aber so ist das eben. Tut mir leid.

In meinem, bzw. eher unserem Zimmer fand ich schon einen tief schlafenden, und wie ein Walross schnarchenden Jay vor. Das Schnarchen fand ich echt verwunderlich, immerhin ist Jay nicht besonders kräftig. Allerdings hat er tagsüber auch gesoffen wie‘n Loch, bis zu diesem Zeitpunkt hab ich nix davon mitbekommen. Ob er sich mit Bier auskennt? Wage ich tatsächlich zu bezweifeln: Während des Abendessens musste ich ihm mal kurz erklären, dass der Unterschied, zwischen einem Weißbier und einem Hefe-Weizen nicht darin besteht, dass im Hefe-Weizen immer Banane zugesetzt ist. Tatsächlich kannte er das Reinheitsgebot, hat auch angeblich mal was in der Richtung gelernt oder studiert, aber in Deutschland ist sicher in keinem echten Hefe-Weizen Banane drin. Ist wirklich so, auch wenn er‘s zunächst nicht glauben mochte. In den USA? Mir doch egal, was ihr in eure Plörre reinpanscht, aber bei uns ist nur Wasser, Malz und Hopfen drin. Wahlweise aus Gerste, oder wie hier eben aus Weizen. Und natürlich Brauhefe – nicht zu vergessen. Übrigens meldete sich Jackson, der US-Soldat aus Alabama zu Wort und verkündete ganz stolz, dass Kirner Bier das wohl beste Bier überhaupt wäre. Das ist mal ein Wort. Von nem US-Army Soldaten aus Alabama. In ner Lodge bei Mto wa Mbu, Tanzania. Verrückt.

Ich legte mich dann auch bald hin und schlief echt schnell ein. Morgen gehts für mich leider mit einer anderen Gruppe weiter, die anderen fünf fahren direkt in den Krater, und dürfen sogar am Rand campen. Das hätte ich wirklich sehr gerne gemacht. Für mich wurde eine andere Gruppe anvisiert, morgen dann in den Lake Manyara National Park. Berühmt für auf Bäume kletternde Löwen. Ich bin gespannt.

Bis morgen!

P.S.: Kurz nochmal Werbung für den Newsletter: Vermutlich werde ich, nachdem ich wieder zu Hause angekommen bin, noch Einiges updaten, Bilder hinzufügen usw. Wer also nichts, also auch keine süßen Tierbilder, verpassen möchte, der darf gerne hier klicken.

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